Montag, 19. Juli 2010
Vollsperrung
europamitte, 18:29h
Die Bundesstraße 1, in weiten Teilen umbenannt zu Autobahn 40, oder auch "Ruhrschnellweg" ist die wichtigste Lebensader des Ruhrgebietes. Sie geht quer durch und ist immer mittendrin.
Am Sonntag war sie auf 60 km in beiden Fahrtrichtungen gesperrt - von Duisburg bis Dortmund.
Statt des üblichen Verkehrs waren 40.000 Biertischgarnituren auf dieser Strecke aufgebaut, 3.000 mobile Toiletten und tausende von - mehr oder weniger - spontanen Veranstaltungen.
Eine der beiden Fahrtrichtungen war für Skater und Radler freigegeben, auf der anderen durfte sich nur per pedes bewegt werden.
Natürlich waren wir auch da! Waren ja auch mal angenehme 25 Grad.
Mit den Rädern am Auto wollte ich auf der B54 in die Innenstadt von DO fahren, dann auf dem Parkplatz am ADAC-Reisezentrum parken und per Rad - naja wenigstens bis Bochum, lieber sogar bis Essen fahren.
Daraus wurde nichts, denn schon das Parken funktionierte nicht so, wie ich das geplant hatte, da dieser Platz mit einer Bühne und etlichen Veranstaltungszelten belegt war.
Also auf zum Parkplatz an der Westfalenhalle und unverschämte vier Euronen (für einen unbewachten und unschattigen Parkplatz) gezahlt. Dann aber gleich mal auf die Brücke B54 über B1 gestellt und hinuntergesehen:
Wow, war da viel Volk unterwegs! Im Bereich der City von Dortmund ist die B1 weitgehend mit herrlichen alten Platanen überdacht, unter deren Schirm gab es so viele Veranstaltungen und spontane Aktionen, wir kamen erst gar nicht zum radeln.
Dann ging es aber doch weiter und vorbei an einer schottischen Band (etwa 40 Pipers and Drums) rollten wir gemütlich aus Do heraus.
Irgendwann dann ging nichts mehr. Stillstand. Also die Räder über die Leitplanke gehoben und auf der Fußgängerseite weiter geschoben, bis auch hier nichts mehr ging.
Böse Stimmen behaupteten, das wären die LKW-Fahrer, die die A40 ja auch unter der Woche immer lahm legten und nun die Gelegenheit nutzten, das auch einmal am Sonntag zu tun :-)
Tatsächlich aber gibt es am Ortsausgang eine Baustelle mit eingeschränkter Fahrbahnbreite und es waren bei diesem herrlichen Wetter deutlich zu viele Menschen in beiden Richtungen unterwegs.
Also beschlossen wir - da, wo ein findiger Geschäftsmann einem Flügeltürer per Kran das Fliegen beigebracht hatte - kehrt zu machen und auf der Geherseite zu bleiben, zumal man dort auch mehr sehen kann.
Unglaublich, wieviel Volk da unterwegs war. Alle Tische waren voll mit Picknickkörben, Kühltaschen, Tüten, Tuppertöpfen und was man sonst noch alles anschleppen kann. Selbst Sonnenschirme oder Pavillons hatten die Menschen sich mitgebracht und überall konnte der vorbeigehende Passant probieren, was andere gebacken, gerillt, gekocht oder nur ausgepackt hatten.
Vereine und Initiativen präsentierten sich, Alleinunterhalter mit Keyboard, Partybands, Marschkapellen, oder einfach nur ein Casettenrecorder und zwei Boxen auf dem Fahrradanhänger sorgten allenthalben für Rhytmen.
Ein Tanzverein - der wohl noch Mitglieder sucht - lud zu stündlichen Salsa-Workshops auf dem Mittelstreifen ein.
Kurz hinter dem Landesstudio des WDR sind wir dann Richtung Innenstadt abgebogen, wel der Hunger uns denn doch zu schaffen machte.
Grundsätzlich aber eine sehr gelungene, gut geplante Aktion, die allen viel Spaß gemacht hat.
Das machen wir mal nochmal, oder?
Am Sonntag war sie auf 60 km in beiden Fahrtrichtungen gesperrt - von Duisburg bis Dortmund.
Grundsätzlich aber eine sehr gelungene, gut geplante Aktion, die allen viel Spaß gemacht hat.
Das machen wir mal nochmal, oder?
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