Montag, 9. März 2009
Datenschutz?
Das ist mal wieder typisch für Datenschutz in Deutschland. Da wird eine elektronische Patientenakte in einer Software "veröffentlicht", sodass diese sofort von 850 Klinikärzten und "etlichen" Pflegekräften abrufbar ist. Ansich schon ein Unding.

Verschlimmbessert wird es durch die "Funktionalität" [SIC] der Software.
Im FOCUS 11/2009 Seite 36 ist zu lesen:
---Schnipp---
Ein Warnhinweis des [...] Software-Programms Soarian soll Unbefugte eigentlich davon abhalten, Krankendaten zu lesen, die sie nichts angehen. "Sie verlassen ihr Berechtigungsprofil", heißt es da.
---Schnapp---

Das ist alles. Der Unberechtigte erhält einen Hinweis und soll dass selbst entscheiden: "oh Mensch, das darf ich ja nicht, dann lasse ich das auch mal besser".

Auf welchem Planeten leben denn diese Programmierer (ist Soarian nicht von Siemens Healthcare?), sich damit zufrieden zu geben?

Wer entscheidet, eine solche Bananensoftware einzusetzen, mit der meine persönlichen Schutzbedürfnisse dermaßen mit Füßen getreten werden?

Wie kann der Patient eine sofortige Abschaltung erreichen?
Gibt es keine Datenschutzbeauftragte in diesem Bereich, die auch einzuführende Software auf Schutzbedürftigkeit testen und nötigenfalls den Betrieb untersagen bzw. unter Auflagen stellen?

Ich arbeite selbst mit Datenschutzbeauftragten in der Verwaltung des öffentlichen Dienstes zusammen, die da keinen Spaß verstehen und ein solches Projekt sofort kippen würden.

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